Wer sich im Dunkeln fürchtet, tut es auch am hellen Tag – dann ist er nur besser abgelenkt

Wer sich im Dunkeln fürchtet, tut es auch am hellen Tag – dann ist er nur besser abgelenkt

Am vergangenen Wochenende wurden erneut die Uhren auf Winterzeit umgestellt. Bis auf die eine Stunde mehr Schlaf finden die meisten Menschen nichts daran gut. Draußen wird es nun eine Stunde früher dunkel, dafür ist es morgens früher hell – das entspricht unserem normalen Biorhythmus, wie Schlafforscher seit langem wissen. Schon vor zwei Jahren hatte die EU-Kommission eigentlich die Abschaffung der Sommerzeit beschlossen. Mehr als 80 Prozent der Befragten hatten sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen. Die Umsetzung dauert noch an – also haben wir auch dieses Jahr wieder an der Uhr gedreht. Und meckern darüber.

Ich gebe zu, auch ich finde es schön, im Sommer bis spät abends im Hellen auf meiner Terrasse zu sitzen. Licht und Helligkeit sind für mich positive Stimulanzien. Andererseits weiß ich, dass auch Dunkelheit nicht gleichzusetzen ist mit Negativität. Sie schenkt Ruhe und innere Freiheit – daher ist es auch am gesündesten, zum Schlafen das Licht auszuschalten. Beim Meditieren schließen wir die Augen. Wer nichts sieht, nimmt keine visuellen Reize auf, die den Verstand beschäftigen. Er kann sich ganz in sein Gefühl begeben.

Die Winterzeit bietet dazu nun noch mehr Gelegenheit. Vielleicht ist es Zeit, sich umzustellen – statt über die Zeitumstellung zu schimpfen. Zeit, sich in seine innere Welt zu begeben, statt wie im Dauerfeuer das Außen zu beobachten. Die Dunkelheit ist kein Feind, vor dem man Angst haben muss. Wer sich in der Schwärze der Nacht fürchtet, hat auch am hellen Tag Angst. Nur spürt er sie weniger, weil er sich besser ablenken kann.

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Franz administrator

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