Warum gibst Du manchmal so schnell auf? Beim Kochen hörst Du doch auch nicht auf zu rühren…

Warum gibst Du manchmal so schnell auf? Beim Kochen hörst Du doch auch nicht auf zu rühren…

Ich habe immer meinen Spaß an altmodischen Wörtern, die heutzutage nur noch selten verwendet werden. „Rührig“ ist so ein Wort. Seine Synonyme klingen auch kaum modernen: Emsig und eifrig. Jemand, der rührig ist, schafft etwas – so würde man es vielleicht heute sagen. Neulich durfte ich miterleben, wie bildlich zutreffend dieses Wort für gelungene Aktivität ist: Ich war ich bei einer Familie zu Besuch, bei der die kleine Tochter beim Kochen  – vielmehr beim Umrühren – helfen durfte.

Die Dreijährige hatte sichtlich Mühe, die noch nicht ganz weichgekochten Kartoffeln im großen Topf zu zerstampfen. Aber sie gab nicht auf und drückte minutenlang angestrengt mit dem Löffel auf ihnen herum. „Das geht schwer“, sagte sie. Dann guckte sie allerdings entschlossen in die Runde ihrer erwachsenen „Beiköche“ und konstatierte: „Aber ich schaffe das“. Das kleine Mädchen war erfüllt von einer Überzeugung ihrer eigenen Kraft. Eine Eigenschaft, die vielen „Großen“ fehlt. Wenn ihnen etwas schwer fällt, hören sie im übertragenen Sinne lieber auf zu rühren und lassen das Essen anbrennen, anstatt weiterzumachen und am Ende ein köstliches Ergebnis zustande zu bringen.

Das Schlimmste an so einer vorzeitigen Kapitulation ist, dass wir oft nicht wissen, wie kurz wir davor sind, etwas zu erreichen, wenn wir einfach weitergemacht hätten. Im Fall des kleinen Mädchens dauerte es nur noch eine halbe Minute – dann waren die Kartoffeln so weich, dass sie ohne jeden weiteren Kraftaufwand  zu Püree zerfielen. Die Kleine aß anschließend begeistert auf, was sie so mühevoll vorbereitet hatte. Sie war sich sicher gewesen, es zu schaffen  – und schaffte deswegen auch, was sie sich vorgenommen hatte.

Warum machst Du es nicht genau so –  und bist weiterhin „rührig“ und aktiv? Möglicherweise dauert es nur noch eine ganz kurze Zeit, und der lang ersehnte Erfolg stellt sich ein? Vielleicht dauert es auch noch etwas länger. Aber wenn Du überzeugt bist, dass Du es schaffst, wirst Du erreichen, was Du Dir vorgenommen hast. Umgekehrt steht auch fest: Wenn Du aufhörst, Dich zu „rühren“, aktiv an etwas zu arbeiten, kannst Du nicht das bekommen, was Du Dir wünscht. Und das Ergebnis wird Dir am Ende nicht schmecken.

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Franz administrator

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