Springe erst über die Pfütze voller Schwierigkeiten, wenn Du direkt vor ihr stehst

Springe erst über die Pfütze voller Schwierigkeiten, wenn Du direkt vor ihr stehst

Ich habe ja schon als Kind einen riesen Spaß daran gehabt, nach einem Regenguss rauszugehen und in den Pfützen zu spielen. Besonders schön fand ich den Nervenkitzel, wenn ich über eine Pfütze sprang. Was, wenn ich zu wenig Anlauf nahm? Den Absprung zu früh wagte? Und deshalb mit Schwung  ins Wasser platschte? Die Vorstellung reizte mich, die Aussicht auf nasse Socken interessierte mich nicht weiter. Heutzutage begegnen mir immer mehr Menschen, die zu früh abspringen, wenn sie sich einer Pfütze nähern. Das Regenwasser darin, das sind alle Schwierigkeiten und misslichen Umstände, mit denen sie zu kämpfen haben. Die Menschen sehen diese Pfützen voraus. Beschäftigen sich mit Befürchtungen, die vielleicht niemals eintreffen, und „springen ab“, bevor sich das vermeintliche Problem  überhaupt stellt. Sie machen diese Befürchtungen zum Hauptdarsteller ihres Kopfkinos. Leben schon jetzt in Gedanken mit möglichen zukünftigen Folgen. Doch wer vor einer Pfütze zu früh abspringt, schafft es nicht auf die andere Seite – und so gelingt es diesen Zweiflern auch nicht, auf die Seite des Handelns und Problemlösens zu kommen. Wer es in einem Sprung packen will, darf selbstverständlich gedanklichen und emotionalen Anlauf nehmen und seine nächsten Schritte soweit möglich planen. Nur: Springen sollte er erst, wenn das Problem direkt vor ihm liegt.

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Franz administrator

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