Jeder von uns hat schon einmal einen Luftballon aufgeblasen. Am Anfang pustet man mit rotem Kopf, irgendwann fängt sich das Gummi an zu dehnen, und dann strömt die Luft viel leichter. Man bläst immer weiter, und dann, wenn der Ballon riesige Ausmaße angenommen hat, gibt es drei Möglichkeiten: Entweder zuknoten, dann bleibt die Luft, wo sie ist. Oder weiter blasen, bis sie lautstark platzen. Oder einfach loslassen, dann schießt der Ballon quer durchs Zimmer und bleibt als schrumpelige, leere Hülle irgendwo liegen. Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass es mit unseren Problemen genauso ist? Wenn wir sie permanent wieder im Kopf durchspielen, wenn wir ihnen Energie schenken (sozusagen Luft reinpusten), wachsen sie immer weiter. Doch anders als bei Ballons werden Sorgen, Ängste und Schwierigkeiten nicht irgendwann platzen, weil sie zu groß werden, und dann verschwunden sein. Im Gegenteil. Sie füllen sich immer weiter mit Zweifeln und Bedenken, und sind so zäh, dass sie sogar einen großen Knall überstehen. Solche Problemballons lassen sich nur zuknoten. Dann bleiben sie, voll mit negativen Gefühlen, im Kopf. Aber zum Glück können wir mit Problemen das Gleiche tun wie ein Kind, das einen Luftballon per Rückstoß durch den Raum schwirren lässt: Loslassen. Wenn wir das tun, schrumpfen sie, bis sie genauso lächerlich wirken wie ein verschrumpelter leerer Ballon. Das allerdings ist schwer. Wenn Du ein Problem hast, das Dich nicht loslässt, kannst Du aber wenigstens entscheiden, nicht mehr “weiterzupusten”.
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