Im März diesen Jahres starb Jack Welch. 20 Jahre lang stand er an der Spitze des US-Konzerns General Electric (GE), und genoss bis zu seinem Tod den Ruf, der beste Manager der Welt zu sein. Welch war bekannt dafür, dass er Mitarbeitern Fehler verzieh, zuhörte und ihnen eine zweite Chance einräumte. Denn auch ihm war als Berufsanfänger eine zweite Chance gegeben worden. In jungen Jahren hatte er bei einem Experiment eine Fabrik in die Luft gejagt und war sich sicher, in ebenso hohem Bogen rauszufliegen wie die Fensterscheiben des Labors, das er auf dem Gewissen hatte. Doch er durfte bleiben – und schrieb Management-Geschichte bei GE. Er war eine Führungspersönlichkeit.
Und in diesem Wort steckt schon eine Erfolgsformel: “Persönlich”. Mehr als die Hälfte aller deutschen Arbeitnehmer wünschen sich einen Chef, der ihre Stärken fördert, besagt eine bei Statista erschienene Umfrage. Doch individuelle Stärke können nur diejenigen Leader überhaupt erkennen, die sich mit den “Untergebenen” abgeben. Die wie Welch zuhören, ein Klima des Vertrauens schaffen, die Fehler als Wachstumsmotoren und nicht als Umsatzkiller verstehen. Wie führst Du Deine Mitarbeiter? Fürchtest Du , dass Deine Margen und Gewinne schrumpfen, wenn Du Dein Unternehmen mit Herz statt mit Erfolgsdruck und in ständigem Vergleich zur Konkurrenz führst? Deine Angst kannst Du rationalisieren – indem Du glaubst, besonders verantwortungsvoll zu sein, und Arbeitsplätze ja gerade zu sichern, wenn Du die Bilanzen fest im Blick behältst. Das ist unbestritten richtig. Aber wirklich mutig wärst Du, wenn Du dafür sorgst, dass Deine Mitarbeiter freiwillig bei Dir bleiben und für Dich ihr Bestes geben. Weil Du mit mehr Herz und weniger Angst führst. Ansonsten wirst Du sie verlieren – weil ihr Herz längst für eine andere Firma schlägt.
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